Laborwerte von A-Z: Alles mit C


Cadmium (Cd)

Das Schwermetall Cadmium (Cd) schädigt bei Langzeitbelastung vor allem die Nasenschleimhäute (Cadmiumschnupfen) und die Nieren und fördert eine Osteoporose. Zudem ist Cadmium als krebserregender Stoff eingestuft. Nicht beruflich exponierte Nichtraucher nehmen Cadmium vor allem über die Nahrung auf, Raucher außerdem über den Zigarettenrauch. Beruflich exponiert sind z.B. Arbeiter in Erzhütten, in der Farbpigment-, Rostschutzmittel oder Akkumulatorenherstellung. Akute Cadmiumvergiftungen sind sehr selten.

Normalbereich [LAB; TLD]

  • Blut: Nichtraucher < 1,7 µg/l (15 nmol/l), Raucher < 8 µg/l (71 nmol/l)
  • 24-Stunden-Sammelurin: < 1,5 µg/24 Std. (13 nmol/24 Std.)

Indikation

Verdacht auf akute (z.B. Einatmen von Cadmiumdämpfen) und chronische Vergiftung bei Arbeitern in entsprechenden Industriebetrieben

Autor: Dr. med. Arne Schäffler, Dr. med. Ingrid Wess in: Gesundheit heute, herausgegeben von Dr. med. Arne Schäffler. Trias, Stuttgart, 3. Auflage (2014).
Calciferol (Vitamin D)

Vitamin D (Kalziferol, Calciferol) bezeichnet eine Gruppe fettlöslicher Vitamine. Vitamin D3 (Cholekalziferol, Cholecalciferol) kann bei Sonnenlicht in der Haut gebildet oder mit der Nahrung aufgenommen werden (Vorkommen, Funktion, täglicher Bedarf). In der Leber wird es zu 25-Hydroxy-Cholekalziferol umgewandelt. In den Nieren entsteht dann daraus das biologisch aktive Vitamin D, das 1,25-Dihydroxy-Cholekalziferol (Calcitriol), das seine Hauptwirkungen im Kalzium- und Knochenstoffwechsel entfaltet.

Normalbereich (Blut)

  • 25-Hydroxy-Cholekalziferol (gelegentlich einfach als Vitamin D bezeichnet, da es die Versorgung des Körpers mit Vitamin D widerspiegelt): 20–70 µg/l
  • Calcitriol: Erwachsene: 30–80 ng/l

Indikation

  • Verdacht auf Vitamin-D-Mangel
  • Kontrolle einer Behandlung mit Vitamin D
  • Veränderungen des Blutkalziumspiegels

Ursachen erhöhter Werte

Zu hoch dosierte Therapie mit Vitamin D

Ursachen erniedrigter Werte

  • Mangel an UV-Licht
  • Nicht ausreichende Zufuhr durch die Nahrung, Verdauungsstörungen mit verminderter Aufnahme von Vitamin D durch den Darm
  • Bestimmte Nierenerkrankungen

Autor: Dr. med. Arne Schäffler, Dr. med. Ingrid Wess in: Gesundheit heute, herausgegeben von Dr. med. Arne Schäffler. Trias, Stuttgart, 3. Auflage (2014).
Calcium (Kalzium)

Kalzium ist ein Mengenelement. Es bildet zusammen mit Phosphat den wichtigsten Teil der Knochen- und Zahnsubstanz. Es ist außerdem beteiligt an der Erregungsübertragung von Nerven auf Muskeln, der Muskelkontraktion und der Blutgerinnung.

Normalbereich [KLL; LAB]

  • Blut: 2,1–2,6 mmol/l (8,4–10,4 mg/dl)
  • 24-Stunden-Urin: Frauen < 6,5 mmol/24 Std. (< 260 mg), Männer < 7,5 mmol/24 Std. (< 300 mg)

Indikation

  • Klärung einer Tetanie (typische Form von Muskelkrämpfen)
  • Ursachensuche bei Nierensteinen
  • Verdacht auf eine Funktionsstörung der Nebenschilddrüse, nach Schilddrüsenoperationen
  • Bösartige Tumoren, insbesondere unter Zytostatikatherapie
  • Kontrolluntersuchung bei Erkrankungen, die oft zu einer Veränderung des Blutkalziums führen.

Ursachen erhöhter Werte

Blut:

  • Bösartige Tumoren, v. a. bei Knochenbeteiligung und bei Plasmozytom
  • Nebenschilddrüsen-Überfunktion, Schilddrüsenüberfunktion, Nebennierenrinden-Unterfunktion
  • Überdosierung von Vitamin D oder A
  • Lange Bettlägerigkeit
  • Einige Medikamente, z. B. bestimmte Diuretika (harntreibende Medikamente)
  • Sarkoidose.

Urin:

  • Nebenschilddrüsen-Überfunktion
  • Bestimmte Nierenerkrankungen, Nierensteine
  • Bösartige Tumoren
  • Sarkoidose.

Ursachen erniedrigter Werte

Blut:

  • Vitamin-D-Mangel
  • Verminderte Kalziumaufnahme über den Darm bei Verdauungsstörungen
  • Nebenschilddrüsen-Unterfunktion, meist durch versehentliche Entfernung oder Schädigung der Nebenschilddrüsen bei Schilddrüsenoperation
  • Chronisches Nierenversagen
  • Akute Bauchspeicheldrüsenentzündung.

Urin: z. B. Vitamin-D-Mangel

Autor: Dr. med. Arne Schäffler, Dr. med. Ingrid Wess in: Gesundheit heute, herausgegeben von Dr. med. Arne Schäffler. Trias, Stuttgart, 3. Auflage (2014).
Calium (Kalium)

Kalium ist eines der wichtigsten Mengenelemente des Körpers und eines der bedeutsamsten Blutsalze. Es spielt eine wesentliche Rolle bei der Nerven- und Muskelfunktion sowie der Regulation des Wasser- und Säure-Basen-Haushalts. Im Blut findet sich nur ein winziger Bruchteil des Gesamtkörperkaliums, das meiste Kalium ist in den Zellen.

Normalbereich [KLL; LAB]

  • Blut: 3,6–5,0 mmol/l
  • 24-Stunden-Sammelurin: 30–100 mmol/24 Std.

Indikation

  • Verlaufskontrolle bei Nierenversagen
  • Kontrolle einer Diuretikabehandlung und bei Verdacht auf Abführmittelmissbrauch
  • Kontrolle des Mineralienverlusts bei Durchfall und Erbrechen
  • Diagnose und Verlaufskontrolle von Störungen des Säure-Basen-Haushalts sowie einer Funktionsstörung der Nebennierenrinde
  • Klärung von Herzrhythmusstörungen
  • Kontrolluntersuchung in der Intensivmedizin sowie bei Infusionstherapie.

Ursachen erhöhter Werte

  • Nierenversagen
  • Azidose, z. B. diabetische Ketoazidose
  • Einnahme/Überdosierung bestimmter Medikamente (v. a. so genannter kaliumsparendes Diuretika, ACE-Hemmer, Digitalis)
  • Morbus Addison (Form der Nebennierenrinden-Unterfunktion)
  • Kaliumfreisetzung durch massiven Zelluntergang, z. B. bei Verletzungen/Operationen, Verbrennungen, Hämolyse (Zerfall von roten Blutkörperchen), Krebstherapie mit Zytostatika.

Ursachen erniedrigter Werte

  • Kaliumverlust bei bestimmten Nierenerkrankungen, Durchfällen oder Erbrechen
  • Einnahme/Überdosierung einiger Medikamente, z. B. Abführmittel, Kortison
  • Exzessiver Verzehr von Lakritze
  • Alkalose
  • Hyperaldosteronismus, Cushing-Syndrom.

Autor: Dr. med. Arne Schäffler, Dr. med. Ingrid Wess in: Gesundheit heute, herausgegeben von Dr. med. Arne Schäffler. Trias, Stuttgart, 3. Auflage (2014).
CCP-Antikörper

Rund 75 % der Patienten mit rheumatoider Arthritis bilden Autoantikörper gegen die Aminosäure Citrullin. Im Labor können diese CCP-Antikörper mithilfe des künstlichen Eiweißes zyklisches zitrulliniertes Peptid (cyclisches citrulliniertes Peptid) nachgewiesen werden.

Die Bestimmung der CCP-Antikörper weist bei der rheumatoiden Arthritis eine ähnliche Empfindlichkeit (Sensitivität) auf wie die des Rheumafaktors, ist jedoch wesentlich spezifischer und daher aussagekräftiger. Die Menge an nachweisbaren CCP-Antikörpern korreliert außerdem gut mit dem Krankheitsverlauf. Daher haben die CCP-Antikörper heute einen festen Stellenwert bei Diagnose und Verlaufskontrolle einer rheumatoiden Arthritis.

Normalbereich (Blut)

laborabhängig, z.B. negativ oder < 5 U/ml

Ursachen erhöhter Werte

Rheumatoide Arthritis

Autor: Dr. med. Arne Schäffler, Dr. med. Ingrid Wess in: Gesundheit heute, herausgegeben von Dr. med. Arne Schäffler. Trias, Stuttgart, 3. Auflage (2014).
CDT (Kohlenhydrat-defizientes Transferrin)

CDT ist eine Form des Transferrins, des wichtigsten Transporteiweißes für Eisen.

Normalbereich (Blut)

< 5 % des Gesamt-Transferrins (laborabhängig)

Indikation

Verdacht auf länger dauernden Alkoholmissbrauch

Ursache erhöhter Werte

  • Alkoholmissbrauch (mindestens 50–80 g Ethanol, entsprechend 1–1,6 l Bier oder 0,5–0,8 l Wein täglich, über mindestens eine Woche)
  • Lebererkrankungen ohne Alkoholmissbrauch
  • Angeborene Transferrin-Varianten.

Autor: Dr. med. Arne Schäffler, Dr. med. Ingrid Wess in: Gesundheit heute, herausgegeben von Dr. med. Arne Schäffler. Trias, Stuttgart, 3. Auflage (2014).
CEA (Carcinoembryonales Antigen)

Das CEA kommt in der Dick- und Mastdarmschleimhaut sowie der Bauchspeicheldrüse und der Leber vor. Es wird aber auch von vielen bösartigen Tumoren gebildet und kann deshalb als Tumormarker (Tumormarker allgemein) genutzt werden.

Normalbereich (Blut)

  • Nichtraucher: < 5,0 µg/l (laborabhängig)
  • Raucher: < 10,0 µg/l (laborabhängig)

Indikation

Therapiekontrolle bei CEA-positiven Tumoren, v. a. nach Behandlung eines Dick- oder Mastdarmkrebses

Ursachen erhöhter Werte

  • Gutartige, insbesondere entzündliche Erkrankungen von Leber, Bauchspeicheldrüse, Darm und Lunge
  • Karzinome, insbesondere Dick-, Mastdarm, Magen-, Bauchspeicheldrüsen-, Brust-, Lungen-, Eierstock- oder Gebärmutterhalskrebs, Schilddrüsenkrebs (vom Typ des medullären Schilddrüsenkarzinoms).

Autor: Dr. med. Arne Schäffler, Dr. med. Ingrid Wess in: Gesundheit heute, herausgegeben von Dr. med. Arne Schäffler. Trias, Stuttgart, 3. Auflage (2014).
Chlorid (Cl)

Chlorid ist eines der wichtigsten Mengenelemente des Körpers und gleichzeitig eines der bedeutsamsten Blutsalze. Die Interpretation veränderter Chlorid-Werte ist nur zusammen mit weiteren Elektrolyten (Blutsalzen) wie Natrium und Kalzium möglich.

Normalbereich (Blut) [KLL; LAB]

96–110 mmol/l

Indikation

  • Störungen des Natrium-, Wasser- und Säure-Basen-Haushalts (Azidose und Alkalose)
  • Kontrolluntersuchung in der Intensivmedizin.

Ursachen erhöhter Werte

  • Azidose
  • Intensivmedizinische Therapie
  • (Scheinbar) durch Einnahme bromid- oder jodidhaltiger Medikamente.

Ursachen erniedrigter Werte

  • Chloridverluste, z. B. durch heftiges Erbrechen, Einnahme von Diuretika (harntreibende Medikamente)
  • Alkalose
  • Intensivmedizinische Therapie.

Autor: Dr. med. Arne Schäffler, Dr. med. Ingrid Wess in: Gesundheit heute, herausgegeben von Dr. med. Arne Schäffler. Trias, Stuttgart, 3. Auflage (2014).
Cholesterin

Das Cholesterin zählt zu den Fetten. Zum einen wird es vom Körper selbst hergestellt, zum anderen über die Nahrung aufgenommen. Cholesterin wird als Baustein für die Zellwände, Gallensäuren und zahlreiche Hormone benötigt. Zu hohe Cholesterin-Werte gelten jedoch als ein Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Bei den Cholesterinwerten unterscheidet man zwischen:

  • Gesamtcholesterin
  • HDL-Cholesterin
  • LDL-Cholesterin
  • LDL/HDL-Quotinet

Autor: Dr. med. Arne Schäffler, Dr. med. Ingrid Wess
Cholinesterase (ChE)

Die Cholinesterase ist ein in der Leber produziertes, Azetycholin und andere Stoffwechselenzyme inaktivierendes Enzym (Azetylcholin ist ein Überträgerstoff im Nervensystem und vermittelt u.a. die Muskelkontraktion).

Normalbereich (Blut)

4,9–12,0 kU/l (Messung bei 37 °C)

Indikation

  • Lebererkrankungen
  • Pestizidvergiftung
  • Vor Narkosen bei Verdacht auf einen genetisch bedingten verzögerten Abbau eines muskelentspannenden Narkosemittels.

Ursachen erhöhter Werte

  • Diabetes, koronare Herzkrankheit, bestimmte Fettstoffwechselstörungen
  • Erkrankungen mit länger dauerndem Eiweißverlust (z. B. nephrotisches Syndrom).

Ursachen erniedrigter Werte

  • Lebererkrankungen mit eingeschränkter Leberfunktion, z. B. Leberzirrhose, schwere Hepatitis
  • Vergiftungen (v. a. Knollenblätterpilz-, Pestizidvergiftung), Pestizidbelastung
  • Angeborene ChE-Varianten (leichte Erniedrigung).

Autor: Dr. med. Arne Schäffler, Dr. med. Ingrid Wess in: Gesundheit heute, herausgegeben von Dr. med. Arne Schäffler. Trias, Stuttgart, 3. Auflage (2014).
CK (Creatin-Kinase)

Die CK kommt in allen Körperzellen vor, in hoher Konzentration in der Skelettmuskulatur, im Herzmuskel sowie im Gehirn. Die Untereinheiten CK-M und CK-B sind dabei verschieden kombiniert: Die v. a. im Herzmuskel vorkommende CK-MB besteht aus je einer Untereinheit CK-M und CK-B, die CK-MM des Skelettmuskels aus zwei Untereinheiten CK-M und die CK-BB des Gehirns aus zwei Untereinheiten CK-B.

Normalbereich (Blut) [KLL; LAB]

  • Gesamt-CK: Frauen < 145 U/l, Männer < 170 U/l (Messung bei 37 °C)
  • CK-MB: < 24 U/l (Messung bei 37 °C) bzw. weniger als 6 % der Gesamt-CK.

Indikation

  • Herzmuskelerkrankungen
  • Muskelerkrankungen
  • Kontrolle bei Behandlung mit bestimmten blutfettsenkenden Medikamenten, die als seltene Nebenwirkung zu Muskelschäden führen können.

Ursachen erhöhter Werte

Erhöhung der Gesamt-CK:

  • Herzerkrankungen (CK-MB > 6 % der Gesamt-CK)
  • Muskelerkrankungen (CK-MB < 6 % der Gesamt-CK)
  • Starke körperliche Anstrengung, Sport, Krampfanfall, Entbindung
  • Spritze in den Muskel (intramuskuläre Injektion)
  • Operation, schwere Verletzung, Wiederbelebung
  • CK-Varianten (Makro-CK).

Erhöhung der CK-MB > 6 % der Gesamt-CK: Herzerkrankungen, insbesondere akuter Herzinfarkt, Herzmuskelentzündung, Herzoperation, Herzprellung (bei Unfall).

Autor: Dr. med. Arne Schäffler, Dr. med. Ingrid Wess in: Gesundheit heute, herausgegeben von Dr. med. Arne Schäffler. Trias, Stuttgart, 3. Auflage (2014).
Cobalamin (Vitamin B12)

Vitamin B12 (Cobalamin) ist ein wasserlösliches Vitamin mit Bedeutung vor allem für die Bildung roter Blutkörperchen und das Nervensystem (Vorkommen, Funktion und täglicher Bedarf). Obschon der Bedarf gering ist und Vitamin B12 in der Leber gespeichert werden kann, sind Mangelerscheinungen verhältnismäßig häufig, insbesondere bei älteren Menschen.

Normalbereich (Blut)

> 250 ng/l

Indikation

  • Erhöhtes Risiko für Vitamin-B12-Mangel, z.B. bei Erkrankungen oder nach operativer Entfernung von Teilen des Magens oder Darms
  • Megaloblastäre Anämie
  • Unklare neurologischer Symptome, v.a. Gangunsicherheit, Lähmungen, schmerzhafte Missempfindungen
  • Zu hoher Homozysteinspiegel im Blut, der durch Vitamin-B12-Mangel verursacht sein kann

Ursachen erniedrigter Werte

  • Streng vegetarische Ernährung, Mangel- und Fehlernährung
  • Autoimmungastritis, eine chronische Magenschleimhautenzündung mit dadurch bedingtem Mangel des zur Vitamin-B12-Aufnahme notwendigen Intrinsic-Faktor
  • Entfernung großer Teile oder des ganzen Magens, ebenfalls mit der Folge eines Intrinsic-Faktor-Mangels
  • Verminderte Säureproduktion des Magens, z.B. bei älteren Menschen, Behandlung mit Medikamenten, die die Bildung von Magensäure reduzieren
  • Darmerkrankungen mit verminderter Aufnahme von Vitamin B12 aus dem Darm

Autor: Dr. med. Arne Schäffler, Dr. med. Ingrid Wess in: Gesundheit heute, herausgegeben von Dr. med. Arne Schäffler. Trias, Stuttgart, 3. Auflage (2014).
Coeroluplasmin (Cp)

Das in der Leber gebildete Coeruloplasmin ist das Transporteiweiß für Kupfer im Blut. Außerdem wirkt Coeruloplasmin als Antioxidans.

Normalbereich (Blut)

  • 0,2–0,6 g/l

Indikation

Verdacht auf Störung des Kupferstoffwechsels, insbesondere auf Morbus Wilson (Kupferspeicherkrankheit)

Ursachen erhöhter Werte

  • Entzündungen
  • Tumoren
  • Lebererkrankungen

Ursachen erniedrigter Werte

  • Morbus Wilson
  • Nephrotisches Syndrom
  • Mangelernährung, Resorptionsstörungen
  • Schwere Leberschäden
  • Angeborener Coeruloplasmin-Mangel (selten)

Autor: Dr. med. Arne Schäffler, Dr. med. Ingrid Wess in: Gesundheit heute, herausgegeben von Dr. med. Arne Schäffler. Trias, Stuttgart, 3. Auflage (2014).
Cortisol (Kortisol)

Das Nebennierenrindenhormon Kortisol hat viele Wirkungen, ein Großteil davon erklärt sich aus seiner Funktion als Leistungs- und Stresshormon (Abb. Kortisol-Regelkreis). Kortisol ist zu 97 % an Transporteiweiße gebunden, biologisch aktiv ist aber nur das freie Kortisol. Die Abgabe ins Blut ist sehr von der Tageszeit abhängig, weshalb eine einzelne Bestimmung wenig hilfreich ist.

Normalbereich

  • Gesamt-Kortisol im Blut: 8 Uhr: 9–32 µg/dl; 16 Uhr: 7–13 µg/dl
  • Freies Kortisol im 24-Stunden-Urin: 10–90 µg/24 Std.

Indikation

Mangel oder Überproduktion von Kortisol

Ursachen erhöhter Werte

  • Cushing-Syndrom
  • Schwere Krankheiten oder größere Operationen
  • Depression
  • Über- oder Untergewicht
  • Alkoholmissbrauch
  • Starker Stress, unregelmäßiger Tagesrhythmus.

Ursachen erniedrigter Werte

  • Unterfunktion der Nebennierenrinde
  • Unterfunktion des Hypophysenvorderlappens oder Hypothalamus
  • Adrenogenitales Syndrom
  • Langzeitbehandlung mit Kortisonpräparaten.

Hinweis

Eine Veränderung des Transporteiweißes im Blut verändert auch die Gesamt-Kortisolkonzentration im Blut (z. B. Erhöhung bei Schwangerschaft, Behandlung mit Östrogenen, Pilleneinnahme). Das freie, also wirksame Kortisol ist aber normal, es liegt kein krankhafter Zustand vor.

Autor: Dr. med. Arne Schäffler, Dr. med. Ingrid Wess in: Gesundheit heute, herausgegeben von Dr. med. Arne Schäffler. Trias, Stuttgart, 3. Auflage (2014).
CRP (C-reaktives Protein) und hsCRP (high sensitivity CRP)
CRP (C-reaktives Protein) und hsCRP (high sensitivity CRP)
Chompoo Suriyo/Shutterstock.com

Das Eiweiß CRP (C-reaktives Protein) ist an der Eliminierung von Krankheitserregern und auch kranken körpereigenen Zellen beteiligt. Bei akuten Entzündungen steigt seine Produktion innerhalb 6–12 Stunden an und fällt nach Abklingen innerhalb von 24 Stunden wieder ab. Methoden, die besonders auf die Messung geringer CRP-Konzentrationen ausgelegt sind, werden als hsCRP (high sensitivity CRP) bezeichnet.

Normalbereich (Blut)

< 8,2 mg/l

Indikation

CRP:

  • Diagnose, Verlaufs- und Therapiekontrolle insbesondere bakterieller Infektionen
  • Verdacht auf andere Entzündungen oder Gewebeschäden, z. B. Autoimmunerkrankungen.

hsCRP: Risikoabschätzung arteriosklerotischer Erkrankungen wie z. B. Herzinfarkt

Ursachen erhöhter Werte:

  • Infektionen, v. a. bakterielle Infektionen, wobei allerdings keine sichere Unterscheidung zwischen bakterieller und viraler Ursache möglich ist
  • Nicht infektiöse Entzündungen, z. B. rheumatische und andere Autoimmunerkrankungen, chronisch-entzündliche Darmerkrankungen, Bauchspeicheldrüsenentzündung
  • Akutes Koronarsyndrom oder Herzinfarkt
  • Operation
  • Bösartige Tumoren.

Hinweise

Das CRP ist weniger störanfällig und reagiert schneller als die früher vergleichbar eingesetzte Blutsenkungsgeschwindigkeit (BSG). Deshalb hat es diese bei vielen Fragestellungen, insbesondere der Verlaufsbeurteilung von Infektionen, abgelöst.

Ein CRP im oberen Normbereich oder ein gering erhöhtes CRP ist mit arteriosklerotischen Gefäßveränderungen assoziiert und gilt als Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, wobei allerdings viele Fragen noch offen sind. Die Meinungen über den Nutzen einer hsCRP-Bestimmung – etwa als IGeL-Leistung im Rahmen eines Arteriosklerose-Checks – gehen derzeit noch auseinander. Auf jeden Fall ist eine solche Untersuchung nur bei völligem Wohlbefinden sinnvoll, da schon leichte Infektionen das CRP ansteigen lassen. Bei Patienten mit instabiler Angina pectoris oder Herzinfarkt deutet ein „hoch-normales“ CRP auf eine schlechtere Prognose.

Autor: Dr. med. Arne Schäffler, Dr. med. Ingrid Wess in: Gesundheit heute, herausgegeben von Dr. med. Arne Schäffler. Trias, Stuttgart, 3. Auflage (2014).
CTX (C-terminale Crosslinks)

Die Kollagenfasern im Knochen sind durch Querverbindungen miteinander verknüpft. Werden diese Querverbindungen beim Knochenabbau gelöst, so werden auch kleine Stückchen des Kollagenmoleküls frei, die CTX (C-terminale Crosslinks). Sie gelangen ins Blut und werden über die Nieren ausgeschieden. Erhöhte CTX-Werte zeigen einen erhöhten Knochenabbau jeglicher Ursache an.

Normalbereich (Blut, Morgenurin)

laborabhängig

Indikation

  • Verdacht auf erhöhten Knochenabbau
  • Therapie- und Verlaufskontrolle bei Erkrankungen mit erhöhtem Knochenabbau, z.B. Osteoporose
  • Verdacht auf Mangel an Vitamin D

Ursache erhöhter Werte

  • Osteoporose
  • Nebenschilddrüsen-Überfunktion (Hyperparathyreoidismus)
  • Vitamin-D-Mangel
  • Bösartige Tumoren mit Beteiligung der Knochen (z.B. Plasmozytom oder Knochenmetastasen)
  • Paget-Krankheit
  • Schwangerschaft, kindliche Wachstumsphase und Pubertät

Hinweise und Bewertung

Die CTX zeigen nicht nur eine ausgeprägte Tagesrhythmik (nachts und frühmorgens höhere Werte als tags), sondern werden auch durch das Parathormon aus der Nebenschilddrüse und Vitamin D beeinflusst, letzteres ist wahrscheinlich der Grund für die Jahreszeitabhängigkeit. Auch der BMI scheint eine Rolle zu spielen. Am zuverlässigsten scheint derzeit die Bestimmung der CTX im Blut (wichtig: Nüchternblutabnahme). Auch die Bewertung der Ergebnisse ist noch strittig, insbesondere die Zuverlässigkeit einer Einzelbestimmung.

Autor: Dr. med. Arne Schäffler, Dr. med. Ingrid Wess in: Gesundheit heute, herausgegeben von Dr. med. Arne Schäffler. Trias, Stuttgart, 3. Auflage (2014).
Cystatin C

Cystatin C ist ein Stoffwechseleiweiß, das im Körper in konstanter Menge entsteht und mit dem Urin ausgeschieden wird. Cystatin C ist deshalb geeignet als Marker für die Bestimmung der glomerulären Filtrationsrate.

Normalbereich (Blut)

0,6–1,2 mg/l (laborabhängig)

Indikation

Abschätzung der Nierenleistung vor allem bei Verdacht auf leicht und mittelgradig eingeschränkte Nierenfunktion, z.B. bei Diabetes, Bluthochdruck, Therapie mit möglicherweise nierenschädigenden Medikamenten

Ursache erhöhter Werte

Eingeschränkte Nierenfunktion jeglicher Ursache

Hinweise

Die Cystatin C-Bestimmung scheint der Bestimmung des Kreatinins und der Kreatinin-Clearance zur Abschätzung der Nierenfunktion überlegen zu sein, da sie empfindlicher und unabhängig von Muskelmasse und Geschlecht ist. Zudem ist kein Sammeln von Urin nötig, was z.B. bei Kindern oder Inkontinenz von Vorteil ist.

Autor: Dr. med. Arne Schäffler, Dr. med. Ingrid Wess in: Gesundheit heute, herausgegeben von Dr. med. Arne Schäffler. Trias, Stuttgart, 3. Auflage (2014).

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